Um die Jahrhundertwende bis etwa 1914 diente der Gasthof als Zolleinnahmestelle zwischen den Amtsbezirken Kamenz und Bautzen. Die Zollschranke vor dem Hause soll an diese Zeit erinnern und Sie soll Ihnen bei geöffnetem Zustand zeigen, daß unser Haus für Sie geöffnet ist. Bei geschlossenem Zustand gönnen wir uns eine Pause. Im ersten Weltkrieg diente der Saal der Unterbringung von französischen und belgischen Kriegsgefangenen, welche bei den umliegenden Bauern und Handwerkern Dienste leisten mußten. Im Jahre 1928 ging der Gasthof durch unseren Großvater Ziesch in Familienbesitz über, mit dem er heute bereits in der dritten Generation erfolgreich weiter geführt werden kann. Umfangreiche Umbauarbeiten lassen das Haus seit 1992 im neuem Glanz erstrahlen und schenken unseren Gästen angenehme Räumlichkeiten zu Feierlichkeiten oder auch zum Verweilen über mehrere Tage in den Gästezimmern.
Wir möchten somit all unseren Gästen einen angenehmen Aufenthalt in unserer schönen, sorbischen Lausitz wünschen. Fahren Sie über die Dörfer und staunen Sie, mit welchem Fleiß die Landschaft gepflegt und mit welcher Freundlichkeit Sie überall begrüßt werden.
Am 17. März 1848 versammelten sich in diesem Hause Vertreter der Bauern aus 39 Klosterdörfern, um ihre Forderung an das Kloster Marienstern anzumelden, unter anderem die Aufhebung der Patrimoniagerichtsbarkeit des Klosters und die Unterstellung unter staatliche Gerichte, eigenen Einfluß auf Kirchen-, Schulangelegenheiten und anderes. Das war der Beginn der revolutionären Unruhen des Jahres 1848 in der Lausitz. Im September 1877 fand im Saal des Gasthofes die erste sorbisch sprachige Theateraufführung statt. Sorbische Studenten und Mitglieder des Chrostwitzer Vereins Jednota zeigten vor etwa 200 Zuschauern zwei Lustspiele. An dieses bedeutende kulturelle Ereignis erinnert seit 1977 eine Tafel an der Außenwand des Gebäudes.
Damals war der Gasthof im Besitz der Familie Hauptmann, die mit einer heute aufgefundenen Visitenkarte von 1886 herzlich zum Karpfenschmaus einlud. Später gehörte das Gebäude als Gasthof und Fleischerei dem Gastwirt, Fleischer und Viehhändler Peter Noack.